Rund 3,5 Kilometer vom Limes entfernt liegt im Stadtteil Heddesdorf nahe der evangelischen Pfarrkirche das Steinkastell Heddesdorf. Es diente zur Überwachung des Verkehrs vom Rheintal hinauf in den Westerwald. Die römische Straße führte entlang der heutigen Andernacher und Dierdorfer Straße an der Nordwestseite des Kastells vorbei. Das Steinkastell mit etwa 2,8 Hektar Fläche besaß eine nahezu rechteckige Grundfläche von etwa 160 mal 180 Meter und wurde von einem acht Meter breiten Graben umgeben. Die Grabungsbefunde lassen auf Tortürme, Ecktürme sowie je zwei Zwischentürme entlang der Straße schließen.
1965 wurden große Bereiche des Kastellbades angeschnitten. Die Grabungen lieferten wichtige Erkenntnisse für die Raumgliederung und die verschiedenen Umbauten des Bades. Demnach handelt es sich um ein Reihenbad. Durch eine große Vorhalle und vom Umkleideraum aus gelangte man in das Kaltbad aber auch durch einen schmalen Korridor in das Schwitzbad. Hintereinander gereiht lagen das Laubad und das Heißbad. Die Badeanlage wurde durch die typisch römische Unterboden- und Wandheizung beheizt. Die Abwässer wurden in den Kastellgraben weitergeleitet. Zwischen den Hausfundamenten wurden Brunnen, Gräben, Herdstellen und die Pfostenlöcher eines Holzbaus nachgewiesen.
Wegen der dichten Überbauung ist heute weder vom Kastell noch vom zugehörigen Kastelldorf etwas zu erkennen. Im Bereich des Kastellbades befindet sich heute ein Schulgelände. In der Pausenhalle des Schulgeländes ist heute nur noch ein kümmerlicher Mauerzug zu sehen.
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