Um 1645/46 begann Graf Friedrich zu Wied mit dem Bau des unbefestigten Schlosses Friedrichstein auf dem felsigen Rheinuferstreifen am Fuß der Hohen Ley oberhalb Fahr. 1662 wurden die Bauarbeiten eingestellt. Ob das Schloss jemals fertiggestellt wurde, ist nicht bekannt. Nach dem Neubau des Neuwieder Schlosses 1707/1708 wusste man nichts rechtes mit Friedrichstein mehr anzufangen. Im 18. Jahrhundert wurde daraus zunächst ein Lazarett, 1745 eine Zucht- und Armenanstalt mit Spinnerei und Tuchweberei, 1762 eine Farbenfabrik, 1781 ein Spielkasino, das noch im selben Jahr bankrott machte. 1789 war eine Garnison des konterrevolutionären französisch-irischen Regiments dort untergebracht, um 1800 die Geheimwerkstatt einer Falschmünzerbande, was eine Edelräubergeschichte in Gang brachte, die heute noch in vielen Rheinsagebüchern nachzulesen ist. 1806 ließ die Fürstlich-Wiedische Regierung das Dach des Baus abreißen, und das Schloss wurde dem Verfall preisgegeben. 1868 wurde die Ruine abgerissen, um dem Bau der Eisenbahnstrecke Platz zu machen. Ein schön behauener Basaltstein mit einem Ohrmuschel-Ornament, Stück von einem Fenstergewände des Schlosses, ist dort als Gedenkstein in die Mauer des Bahndammes eingelassen - das ist alles, was von Friedrichstein, dem Teufelsschloss, übrigblieb.

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